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Tête de Moine AOP als Bezeichnung kennt man seit zirka 1790. Der Käse weist jedoch eine viel längere Geschichte auf.

Das Kloster Bellelay wurde 1136 aufgebaut und sechs Jahre später vom Papst Innozenz II. erkannt. Schon 1192, also ein Jahrhundert vor den Anfängen der Eidgenossenschaft, wurden die Mönche aus dem Kloster Bellelay erstmals im Zusammenhang mit Käse erwähnt. Damals beglichen sie den Jahreszins für verschiedene Grundstücke mit im Kloster hergestellten Käsen. Immer wieder stösst man auf Dokumente der folgenden Jahrhunderte, die die Benutzung des wertvollen Käses als Zahlungsmittel belegen.

Die älteste Beschreibung des Bellelay-Käses datiert aus dem Jahre 1628. Darin wird schon darauf hingewiesen, dass eine «sehr fette Milch von ausgezeichneter Qualität verwendet [wird], hervorgegangen aus den besten Gräsern und Kräutern des Landes».

Im Banne der Französischen Revolution wurden die Mönche 1797 aus dem Kloster vertrieben. Der Käse wird dennoch weiterhin in den Hofkäsereien des ehemaligen Klosters hergestellt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gelingt es einem Landwirt aus Bellelay, A. Hofstetter, der Produktion einen neuen Ansporn zu geben. Er bekommt am «Concours Universel» von Paris 1856 und an anderen Ausstellungen Auszeichnungen.

Am Ende des Jahrhunderts werden mehrere Dorfkäsereien gegründet. Circa 10 Tonnen Tête de Moine AOP werden bis nach Russland exportiert.

Im ersten Teil des 20. Jahrhunderts vollzog sich die Entwicklung von den Hof-zu den Dorfkäsereien hin. Die Produktion stieg bis 1950 auf 27'000 kg.

Mit der Gründung der Sortenorganisationen seit den siebziger Jahren und der Erfindung der «Girolle®» (Nicolas Crevoisier, 1981) wird ein neues Kapitel der Tête de Moine AOP-Geschichte geschrieben mit 1'560 Tonnen in 1999.

Beuret und Chatelain berichten, dass bereits im Jahre 1192 der im Kloster hergestellte Käse als Jahreszins für das Lehen Étoile diente. Im Laufe der Jahrhunderte begannen auch Sennereien ausserhalb des Klosters diesen Käse herzustellen, zum Beispiel: Vacherie des Embreux (zwischen Les Genevez und Lajoux), vacheries de Lajoux und vacheries des Genevez, sowie andere Klosterhöfe in Les Joux, Fornet-Dessous, Rebévelier usw.

Herstellungsorte im Jahre 1950: Châtelat, Fornet-Dessous, Le Fuet, Lajoux, Moron, Reconvillier, Tavannes, Tramelan, Loveresse, La Chaux d'Abel, Le Noirmont, Villeret und die Käserei Courgenay.

Aktuelle Herstellungsorte

Der Bellelay-Käse erhielt im ausgehenden 18. Jahrhundert einen weiteren Namen: «Tête de Moine». Die erstmalige Erwähnung als Tête de Moine findet sich in den Akten des Departements Mont-Terrible – das Gebiet war von den Franzosen annektiert worden und in ein Departement umgewandelt worden – um 1793–1799 in einer Druckschrift mit dem Titel «Tableau du maximum des objets de première nécessité».

Version 1:
Spottname aus der Revolutionszeit (Vergleich zwischen dem Schaben des Käses und der Mönchstonsur).

Version 2:
Erzählungen aus dem Jura erwähnen die im Kloster gelagerte Menge Käse «pro Mönchskopf». Daher der Name «Tête de Moine».

Die Bezeichnung «Tête de Moine» hat sich bis heute gehalten.

© Foto : Musée jurassien d'art et d'histoire, Delémont

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